Schnuppernachmittage 2021 – Ein Rückblick

Nachdem im Jahre 2020 viele Vereinsanlässe der Pandemie zum Opfer fielen, war der Tennisclub Gaster voller Hoffnung und Tatendrang, diese im 2021 durchführen zu können. Im Juniorenbereich bildet der im Zweijahresturnus stattfindende Ferienpass der Region Gaster fester Bestandteil des Jahresprogramms. Diese Nachmittage ermöglichen Kindern aus Kaltbrunn und den umliegenden Gemeinden erste Berührungspunkte mit dem Tennissport.

Nach der Ausschreibung und vielen Anmeldungen folgte der Rückschlag; der gesamte Ferienpass Gaster ist abgesagt! Mit Tennis haben wir das Glück, dass die Kontakte beschränkt sind und die Sportart draussen stattfindet. Im Trainerteam fiel nach kurzem Abwägen rasch die Entscheidung, trotz Absage des offiziellen Ferienpasses zwei Schnuppernachmittage, unter Einhaltung sämtlicher Massnahmen, durchzuführen. Nach Kontaktaufnahme mit der zuständigen Person beim Organisationskomitee des Ferienpasses sowie sämtlichen Familien nahmen total 27 Kinder in vier Gruppen an zwei Nachmittagen im April teil.

Spielerisches Aufwärmen

Unsere J&S-akkreditierten Trainer gestalteten abwechslungsreiche und spielerische Trainingsstunden für die sechs bis zwölf Jahre alten Kinder. Die Gruppengrösse von sechs bis acht Kinder war für jeweils zwei Trainer ein optimales Verhältnis, um eine individuelle Betreuung zu gewährleisten. Die folgenden Abschnitte zeigen einen Ausschnitt aus einer rund 90-minüten Trainingsstunde.

Spiel und Spass sollen im Vordergrund stehen, wobei auch das Lernen einer soliden Technik von Beginn weg fokussiert wird. Denn einmal angewöhnt, ist ein «Umlernen» schwierig. Bei sonnigen Temperaturen um 23 Grad trug Petrus seinen Teil bei. Ein «Touch-Ball-Fangis» und ein Memory zum Aufwärmen erhöhten den Puls und weckten den Ehrgeiz der Mädchen und Jungs. Viele hatten den Tennisschläger nicht zum ersten Mal in der Hand, was sich bei den folgenden Geschicklichkeitsübungen zeigte. Dies ermöglichte den Trainern, die Stunde etwas fortgeschrittener als ursprünglich angedacht zu gestalten. Durch die jahrelange Erfahrung als Spieler und Trainer war diese Improvisation unproblematisch.

Nach rund 30 Minuten Aufwärmen und Einspielen folgte ein ebenso langer Technikblock. Das Hauptziel im Tennis ist es, denn Ball über das Netz zu bringen. Unter Ausklammerung des Aufschlags geschieht dies zu 95% Prozent mit einer Vorhand oder einer Rückhand. Aufgrund der begrenzten Zeit an Schnuppernachmittagen bauen wir das Training so effizient wie möglich auf, um den Kids ein Erfolgserlebnis mitzugeben. Ziel am Ende des Trainings ist es, dass sie zu zweit den Ball vier bis fünf Mal übers Netz spielen können.

Technik soll gelernt sein

Der Technikblock startete mit der Vorhand, im Anschluss folgte die Rückhand. Der Trainer demonstriert den Schlag als Trockenübung, die Kinder machen ihn nach. Unterteilt in vier Schritte und untermalt mit passenden Metaphern bleibt die Bewegung besser in den Köpfen hängen. So soll der Schläger am Ende beispielsweise nicht nur «über der Schulter» sein, sondern der Unterteil des Schlägers stellt eine Kamera dar, mit welcher man ein Foto seines Gegenübers schiessen möchte. Auch in späteren Trainings arbeiten wir mit den Juniorinnen und Junioren immer wieder mit denselben Metaphern.

Nach der Theorie folgt die Umsetzung. Mit verschiedenen Übungen lernen die Kids zu zweit den Kontakt zwischen Schläger, Ball und Netz kennen. Das Einschätzen von Kraft, Schwung und Distanz ist eine Herausforderung, weshalb dieser Trainingsteil aufbauend ist. Während er zu Beginn Zuwerfen und Zurückspielen beinhaltet, folgt nach und nach das gemeinsame übers Netz spielen. Durch die Erhöhung der Schwierigkeit zu vorhergehenden Übungen können die Trainer individuell auf das Niveau der Spielenden eingehen, was einer Unter- oder Überforderung vorbeugt.

Die letzte Viertelstunde ist dem Spiel um Punkte gewidmet. Damit es zu keinem wilden Herumschiessen von Bällen kommt, steht das Gewinnen nicht im Vordergrund. Die Kinder sollen versuchen, das Gelernte spielerisch umzusetzen, indem sie miteinander möglich oft übers Netz spielen. Eine solche Variante beinhaltet ein Punkteziel, was die Konzentration der Kids fördert; eine Herausforderung, mit welcher die Trainer insbesonders bei den Jüngeren immer wieder zu kämpfen haben.

Wer Sport macht, darf auch geniessen. Ein offeriertes Zvieri gibt uns als Trainer die Möglichkeit, mit den Kids abseits des Tennisplatzes die Stunde Revue passieren zu lassen und mit den Eltern zu sprechen.

Ab ins Sommertraining

Als Tennisclub Gaster führen wir ein wöchentliches Sommertraining auf unserer Vereinslage durch, im Winter weichen wir in die nahegelegene Tennishalle aus. Damit bieten wir den Kindern die Möglichkeit, auch nach dem Ferienpass den Tennissport vertieft kennenzulernen. Der Ansturm war in diesem Jahr gross. Von den 27 Juniorinnen und Junioren entschieden sich rund 12, Tennis weiter zu verfolgen und am Sommertraining teilzunehmen. Auch wenn dies einige Telefonate, Mails und Überstunden für unseren Juniorenverantwortlichen zur Folge hatte, zeigte sich die Wichtigkeit der Durchführung solcher Anlässe.

Rückblickend lässt sich sagen, dass eine kleine Entscheidung, die Durchführung der Schnuppernachmittage trotz Absage des Ferienpasses, nachhaltige Fortschritte für unsere Juniorenabteilung und, hoffentlich, viel zukünftige Freude für die Kids bedeutete.